Teilgebiet 1 Loiching

Das Teilgebiet 1 bei Loiching umfasst die Isar mit den nördlich davon gelegenen Uferbereichen in der Gummeringer Au, die durch die Eindeichung der Isar mittlerweile außerhalb des Überflutungsbereichs liegen.

Teilgbiet 1 - FFH-Schwerpunkt Loiching Bild vergrössern Teilgbiet 1 - FFH-Schwerpunkt Loiching

Da das Gebiet nicht mehr regelmäßig überflutet wird, kommen Weichholzauwälder nur noch kleinflächig vor. Den größten Teil nehmen Auengebüsche, Grauerlen-Niederwälder, Hybrid-Pappelbestände und Mischwälder ein. Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind mehrere, teils auch ältere Exemplare der Schwarz-Pappel (Populus nigra).

Im Zentrum der Gummeringer Au liegt ein ehemaliger Brennenkomplex. Eine Brenne ist eine trockene und offene Fläche im sonst feuchten Auwald, die auf einer Kiesablagerung entstanden ist. Kleinflächig sind hier noch naturnahe Kalk-Trockenrasen, zum Teil mit bemerkenswerten Orchideen wie z.B. Helm-Knabenkraut und Gewöhnlicher Mücken-Händelwurz zu finden.

In der Isar selbst kommen noch Bestände des Huchen und des Schied vor.

Maßnahmen im Teilgebiet 1

Der Handlungsschwerpunkt liegt in der Gewässerstruktur der Isar: An mehreren Stellen sollen strukturreiche Uferböschungen neu geschaffen (Maßnahme C.1), Kiesbänke und Flachwasserzonen entwickelt (Maßnahme C.2), die Uferverbauungen entfernt (Maßnahme C.3) und naturnahe Ufer- und Gewässerbettstrukturen hergestellt werden (Maßnahme C.4).

Ziel der wasserbaulichen Maßnahmen ist die Wiederherstellung der natürlichen Fließdynamik der Isar und die Schaffung oder Optimierung von Lebensräumen für strömungsliebende und kieslaichende Fischarten wie den Huchen und den Schied sowie den Streber oder den Frauennerfling.

Auf den angrenzenden Flächen sollen die dichten Auengebüsche aufgelichtet und damit wieder zu gestuften Auwäldern entwickelt werden (Maßnahme C.11). Es sollen verschiedene Kleinstrukturen, wie z.B. Lesesteinhaufen und Totholzstapel, geschaffen werden, die Reptilien, Amphibien und Insekten als Lebensraum dienen (Maßnahme C.19). Darüber hinaus werden im gesamten Waldbereich Biotopbäume angekauft (Maßnahme B.3), um den Alt- und Totholzanteil mittel- bis langfristig zu erhöhen und damit auwaldbewohnenden Arten wie Spechten, Hohltauben, Fledermäusen, Käfern einen Unterschlupf zu bieten. Zur Förderung beziehungsweise Wiederansiedelung der Gelbbauchunke sollen in den Auwäldern temporäre Kleingewässer angelegt werden (Maßnahme C.10).

Mittels Heudrusch (d.h. Gewinnung von Saatgut von geeigneten, artenreichen Spenderflächen in der näheren Umgebung, Aufbereitung und Aussaat auf den Empfängerflächen) werden auf Ankaufs- und Eigentumsflächen im Teilgebiet 1 für offene Auebereiche typische artenreiche Flachlandmähwiesen entwickelt (Maßnahme C.16). Einige seltene Arten, wie z.B. die Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis) können in der Regel nicht durch Heudruschauftrag übertragen werden. Daher werden sie auf den neu entwickelten artenreichen Flachlandmähwiesen gezielt mit Samen ausgebracht oder durch künstlich vermehrte Pflanzen angereichert (Maßnahme C.17).

Begleitend zur Maßnahmenumsetzung werden standortfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten, die schutzwürdige Arten und Lebensgemeinschaften verdrängen, mittels händischem Ausreißen oder Mahd bekämpft (Maßnahme C.18).

Derzeit läuft die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Teilgebiet 1. Die Umsetzung der Maßnahme ist dann in den Jahren 2018 bis 2019 geplant.