Örtliche Situation

Im Landkreis Kelheim befinden sich ca. 150 Exemplare, wobei die jüngsten vermutlich schon über 50 Jahre alt sind. Für einen Weichholzpionier, der bereits mit 10 Jahren fortpflanzungsfähig ist, ist dies eine ziemlich bedrohliche Situation. Und das, obwohl die Donauaue in vielen Bereichen als Landschaftsschutzgebiet, FFH-Lebensraum und Naturschutzgebiet einen besonderen Status erfüllt und gerade deshalb die idealen Lebensgrundlagen vermuten lässt. Aber auch da wurde der Fluss bis in die 70er Jahre in ein Steinkorsett gezwungen. Ab Kelheim, was etwa die Hälfte der Strecke im Landkreis darstellt, gilt die Donau als Bundeswasserstraße und ist für den Schiffsverkehr ausgebaut, was die uferdynamischen Veränderungen weiter einschränkt. Großflächige Hybridpflanzungen waren ebenfalls nicht selten. Eine Vermischung des Gengutes in unmittelbarer Nähe ist somit vorprogrammiert.

Schwarzpappel von stattlicher Größe bei Hienheim Bild vergrössern Schwarzpappel von stattlicher Größe bei Hienheim

Glücklicherweise sind die wenigen hier noch vorkommenden Schwarzpappelexemplare von stattlicher Größe und durch die im Alter deutlicher ausgeprägten Unterscheidungsmerkmale eindeutig zu identifizieren. Im Rahmen der fortlaufenden Unterhaltungsarbeiten, bei denen vor allem an der weichholzigen Schwarzpappel häufig deutlicher Biberverbiss festzustellen ist, kristallisiert sich auch ein gewisser Bedarf an Jungpflanzen bzw. Verjüngung heraus. Im Hinblick auf die naturschutzfachliche Bedeutung der Schwarzpappel und die Verantwortung bezüglich Biodiversität sah man ein konkretes Handeln als erforderlich. Doch wie kann man nun für Nachwuchs sorgen?