Hochwasser in Landshut

Die Lage am Fluss brachte ständige Bedrohung und Gefahren. Die zur Wasserkraftnutzung erbauten Wehre waren zwar auch für die Ableitung von Hochwasser von gewisser Größe ausgelegt, da es aber nur feste Wehrschwellen waren, wurden bei besonders großen Hochwasserwellen trotzdem die Häuser in den niedrg gelegenen Stadtteilen überflutet. Die Altstadt war durch die Stadtmauern relativ geschützt.
Mit Beginn der amtlichen Aufzeichnungen des Isarabflusses in Landshut sind extreme Hochwasserereignisse lückenlos dokumentiert. Deshalb kann der Eindruck entstehen, dass sich die Ereignisse ab dem 19. Jahrhundert häufen. Ältere Hochwasserereignisse sind nur den Chroniken der Stadt oder der Kirche zu entnehmen.
Hochwassermarken an alten Gebäuden, wie man sie aus Passau oder Würzburg kennt, gibt es in Landshut nicht.

Hochwasserereignisse aus den Chroniken

  • 1491 Überschwemmungen "dass kein Mensch sie so groß gedacht"
  • 1570 Am Abend des 10. August hat das Wasser "zu Achdorf und bei der Stadt einen solchen Schaden getan, dergleichen kein Mann gedenkt. Wöhr hinweggerissen, die Häuser unterwaschen, allerlei Vieh ertränkt, die Isar somit Holz angefüllt und an die Lendbruck gelegt, dass man wohl darüber gehen mögen, und sich besorgen müssen, es werde die brücke gar heben."
  • 1671 Winterhochwasser (19.1) : ein gewaltiger Eisstoß riss nicht nur alle Flöße und Fischbehälter an beiden Ufern der Isar hinweg, sondern führte auch die Neu- und die Lendbrücke, den Hammersteg und die Innere- und Spitalbrücke mit sich hinfort.
  • 1743 Ein Eisstoß und französische Proviant-Fahrzeuge hatten die Isarwehre zerstört
  • 1784 Gewaltige Überschwemmung "wie in ganz Deutschland"
  • 1797 Im Februar verursachte Tauwetter einen Eisstoß und Überschwemmungen bis zur unteren Freyung
  • 1808/1809 Hochwasser beschädigen die Schleuse (Kapuzinerwehr) irreparabel
  • 1819 "Weihnachtshochwasser" verursacht ausgedehnte Überschwemmungen in ganzer Talbreite (bis Altdorf) bei Kälte, jedoch ohne Eisbildung
  • 1821 In diesem Jahr gab es viermal Überschwemmungen durch die Isar und Pfettrach; besonders am 21. September gab es auf der Hammerinsel Verwüstungen, man fuhr auf Kähnen durchs Lendtor
  • 1824 Oktober/November: außerordentliche Überschwemmung; der halbe Burgfried glich einem Landsee
  • 1837 Hochwassser
  • 1840 Hochwasser im Juli
  • 1845 Hochwasser von Isar und Pfettrach, Altdorfer Sraße teilweise unterspült
  • 1848 Hochwasser im März
  • 1849 Im Januar Winterhochwasser mit starker Vereisung, Ländbrücke und obere Schleuse (Ludwigswehr) werden stark beschädigt, äußere Isarbrücke wird weggerisssen
  • 1850 Hochwasser im Oktober
  • 1853 Hochwasser im Juni, die zur Wiederherstellung der äußeren Isarbrücke geschlagene Notbrücke wird weggerisssen
  • 1880 Hochwasser im Januar
  • 1899 15.-18. September: das größte Hochwasser des Jahrhunderts (rd. 1500 m3/ s), die Flutmuldenbrücke am Hauptzollamt wird weggerissen
    Hochwasser 1899: große Teile der niedrig gelegenen Stadtteile sind überflutetBild vergrössernHochwasser 1899: große Teile der niedrig gelegenen Stadtteile sind überflutet

  • 1907 Wasserkatastrophe in Achdorf
  • 1909 Hochwasser
  • 1910 Hochwasser am 22./23. April und am 15. Juni
  • 1912 Hochwasser im März, Dämme überflutet und beschädigt
  • 1914 Hochwasser im September
  • 1924 Hochwasser vom 25.-28. September
  • 1940 Katastrophenhochwasser im Juni mit rd. 1600 m3/s, weite Teile der Stadt und des Umlandes standen unter Wasser
  • 1954 Hochwasser am 3.7. (650 m3/s) und am 10.7. (1530 m3/s), die Baugrube zur Errichtung des Kraftwehrs Maxwehr musste geflutet werden
  • 1965 Hochwasser im Juli
  • 1979 Hochwasser im Juni
  • 1999 Pfingsthochwasser im Mai
  • 2005 Hochwasser im August: die Flutmulde stand insgesamt fünf Tage unter Wasser, die große Katastrophe blieb trotz vieler überfluteter Keller jedoch aus
    die Flutmulde nahm einen großen Teil der Wassermassen auf; Quelle Klaus LeidorfBild vergrösserndie Flutmulde nahm einen großen Teil der Wassermassen auf; Quelle Klaus Leidorf

  • 2013 Hochwasser Anfang Juni