Ablauf der Baumaßnahme - Bauabschnitt 1

Die Sanierung des Bruckberger Isardeiches erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Zunächst wurde der westliche Bereich angepasst werden.

Bruckberger Deich - 1. Bauabschnitt Bild vergrössern Bruckberger Deich - 1. Bauabschnitt

Erd- und Tiefbauarbeiten

Im September 2016 begannen die Erd- und Tiefbauarbeiten zur Deichsanierung.

In diesem ersten Deichabschnitt wurde die Deichkrone z.T. bis zu 50 cm erhöht. Dazu wurde der Deich zur Landseite hin verbreitert. Die wasserseitige Böschung wurde nicht angetastet, wodurch eine Beeinträchtigung des Hochwasserabflusses verhindert werden konnte. Ebenso wurde damit die wasserseitige Deichoberfläche geschont, um die Eingriffe in z.T. naturschutzfachlich hochwertige Bereiche zu minimieren.

Ca. 1,50 m unter der neuen Deichkrone wurde auf der Landseite ein neuer Weg auf einer Berme, also auf einem gegenüber dem natürlichen Gelände erhöhten Absatz, angelegt. Dieser Deichbermenweg dient vor allem der Deichverteidigung im Hochwasserfall sowie der Deichunterhaltung.

Zur Freistellung eines Schutzstreifens entlang der wasserseitigen Deichböschung, zur Entwicklung von hainartigen Beständen mit wertvoller krautiger Vegetation und zur Freistellung des Baufelds für den Abriss eines alten Brückenbauwerks musste ein Gehölzeinschlag durchgeführt werden.

Schematische Darstellung - Erhöhung des Deiches Bild vergrössern Schematische Darstellung - Erhöhung des Deiches

Erdarbeiten zur Deichsanierung Bild vergrössern Erdarbeiten zur Deichsanierung

Erdarbeiten zur Deichsanierung Bild vergrössern Erdarbeiten zur Deichsanierung

Gehölzarbeiten

In diesem Bereich wurden bereits im Oktober 2014 Gehölzfällungen durch den Staatsfortbetrieb Freising durchgeführt.

Damals wurde der Deich wasserseitig auf einer 5 m breiten Zone von den Gehölzen freigestellt. Dadurch entstand ein gehölzfreier Schutzstreifen, der mögliche Gefährdungen des Deichkörpers z.B. durch Einwachsen von Gehölzwurzeln minimiert. Auch landseitig wurden auf einem 5 - 7 m breiten Streifen entlang des Deichfußes alle Gehölze entnommen. Die Flächen wurden für die geplanten Ertüchtigungsmaßnahmen wie z.B. Deicherhöhung und der Errichtung eines Deichhinterweges benötigt. Gleichzeitig mussten aus Gründen der Deichsicherheit alle Einzelbäume auf den Deichböschungen gefällt werden. Die Gehölzfällung war als Voraussetzung für einen standsicheren und DIN-gerechten Deich unvermeidbar. Die Maßnahme war mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Alle von den Gehölzfällungen betroffen Flächen befanden sich im Eigentum des Freistaates Bayern (Staatsforstbetrieb Freising, Wasserwirtschaftsamt Landshut).

Gehölzarbeiten Bild vergrössern Gehölzarbeiten

Im landschaftspflegerischen Begleitplan, der gebietsübergreifend für die Sanierung des Bruckberger Deiches, des Münchnerauer Deiches und des Flutmuldendeiches erstellt wurde, wurden Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in den Baum- bzw. Waldbestand festgelegt worden.

Aus Gründen des Artenschutzes wurden die Arbeiten ab September durchgeführt. Dies diente dem Schutz einer Haselmauspopulation, die im Umfeld des Deiches nachgewiesen werden konnte. Die Haselmaus gehört zu den Schlafmäusen oder Bilchen und ist eine kleine Verwandte des Siebenschläfers. Die Tiere stehen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes und sind auch nach europäischem Recht geschützt. Im September haben die Tiere, die ihre Nester bevorzugt in Höhlen und Spalten größerer Bäume anlegen, ihre Jungenaufzucht abgeschlossen und noch keine Schlafnester für den Winterschlaf angelegt. Eine gezielte Gehölzentnahme in diesem Zeitraum minimiert daher mögliche Störungen und Beeinträchtigungen dieser seltenen Tierart.