C.4 Herstellung naturnaher Ufer- und Gewässerbettstrukturen

In den letzten Jahrzehnten wurde die Isar weitgehend naturfern mit einem einheitlich befestigten Flussufer ausgebaut, so dass dynamische und damit ökologisch wertvolle Gewässerzonen und Totholzstrukturen am Gewässerrand kaum mehr vorhanden sind. Mit der Wiederherstellung von naturnahen Totholzstrukturen und dem Einbau von Kurzbuhnen wird an der Isar die Strömungsvielfalt gefördert und Habitate von Wasserinsekten, Amphibien und Kleinfischen als Nahrungsgrundlage für die Fischarten Weißflossiger Gründling (Gobio albipinnatus), Schied (Aspius aspius), Huchen (Hucho hucho), Streber (Zingel streber) und Frauennerfling (Rutilus pigus) gefördert.

An Gewässerabschnitten, an denen die Schaffung freibeweglicher Ufer nicht realisierbar ist (z. B aus Gründen des Hochwasserschutzes oder wegen fehlender Flächenverfügbarkeit), wurden folgende strukturverbessernde Maßnahmen durchgeführt:

  • Einbau von Kurzbuhnen aus Granit-Blocksteinen
    Um die Variabilität der Uferlinie zu fördern und die Strömungsvielfalt zur erhöhen, werden vorhandene Wasserbausteine als Kurzbuhnen eingebaut. Die Kurzbuhnen sind 2 bis 7 m lang.
  • Einbau von Totholzstrukturen
    Bei Rodungen angefallene Baumstämme wurden in Ufernähe mit flussaufwärts gerichteten Wurzeltellern eingebaut und mit Stahlseilen an stehenden Bäumen gegen Verdriftung gesichert. Durch die bewegliche Verankerung kann sich das Totholz in Lage und Höhe dynamisch an den jeweiligen Wasserstand anpassen.
  • Kurzbuhnen und Totholz wurden in wechselnder Reihenfolge eingebaut um möglichst vielgestaltige Gewässerbettstrukturen zu schaffen.

Uferstrukturierungen wurden in den folgenden Teilgebieten ausgeführt:

  • Teilgebiet 2 "Kohärenzschwerpunkt Dingolfing
  • Teilgebiet 3 "FFH-Schwerpunkt Mamming
  • Teilgebiet 5 "Kohärenzschwerpunkt Landau
  • Teilgebiet 6 "FFH-Schwerpunkt Landau

Verteilt auf eine Uferlänge von ca. 5000 m wurden insgesamt 150 Totholzstämme zum Teil in Kombination mit Kurzbuhnen aus Wasserbausteinen eingebaut.

Totholzstrukturen, Teilgebiet 5 FFH-Schwerpunkt Landau Bild vergrössern Totholzstrukturen, Teilgebiet 5 "FFH-Schwerpunkt Landau"

Kombination von Kurzbuhne und Totholzelement, Teilgebiet 2 Kohärenzschwerpunkt Dingolfing Bild vergrössern Kombination von Kurzbuhne und Totholzelement, Teilgebiet 2 "Kohärenzschwerpunkt Dingolfing