D.2 Wirkungskontrolle Maßnahmenumsetzung (ohne Schutzgut Fische)

Ein adäquates Monitoring ist für die Dokumentation des Projekterfolgs unerlässlich. Auf der Basis der Managementpläne und des Ökologischen Entwicklungskonzepts, der Überprüfung der Flächen vor der Maßnahmenumsetzung durch den Projektmanager sowie weiterer Nullaufnahmen sollen durch das geplante Monitoring der relevanten Lebensraumtypen, Zielarten und weiterer Parameter projektspezifische Effekte unabhängig von externen Faktoren (z. B. Witterungseinflüssen) abgeschätzt werden können. Das Monitoring soll die Projektträger und andere Beteiligte außerdem in die Lage versetzen, den Erfolg der Maßnahmen zu kontrollieren und ggf. zu steuern. Die Ergebnisse wurden in Berichten dargestellt.

A) Wirkungskontrolle von Optimierungs- und Neuschaffungsmaßnahmen:

Für ausgewählte Lebensraumtypen und Flächen im Wald bzw. Offenland, auf denen Maßnahmen durchgeführt werden, wurden zur qualitativen Erfassung (bzgl. Erhaltungszustand) dauerhaft markierte Probeflächen vegetationskundlich jeweils zwei- bzw. dreimal nach der Maßnahmenumsetzung untersucht werden. Es wurden Wirkungskontrollen an folgenden 5 Lebensraumtypen nach Optimierung bzw. Neuschaffung durchgeführt:

  • LRT 3510 Nährstoffreiche Stillgewässer
  • LRT 6210 Naturnahe Kalktrockenrasen
  • LRT 6510 Artenreiche Flachlandmähwiesen
  • LRT 91E0* Weichholzauwälder
  • LRT 91F0 Hartholzauwälder

Auf allen Probeflächen konnten positive Entwicklungsanzeichen in Richtung der angestrebten Zielvegetation festgestellt werden.

B ) Wirkungskontrolle Renaturierungsmaßnahmen

1. Gewässerstrukturkartierung

Mit dem Begriff Gewässerstruktur bezeichnet man alle morphologischen Elemente, die ein Gewässer kennzeichnen wie z. B. Linienführung, Quer- und Längsprofil, Sohl- und Ufersubstrat, Geschiebe, Vegetation und ihr funktionales Zusammenspiel. Naturnahe Gewässerstrukturen haben eine hohe biologische Relevanz und sind damit eine wesentliche Voraussetzung z. B. für die Entwicklung artenreicher Fischbiozönosen in der Isar. Mit dem Verfahren wurde an den Renaturierungsabschnitten der Isar der aktuelle Strukturzustand erhoben und nach Umsetzung der Maßnahmen in einem erneuten Kartierdurchgang eine Kontrolle der erzielten Strukturverbesserungen durchgeführt. Insgesamt haben die Renaturierungsmaßnahmen mit einer Gesamtlänge von 800 m den Gesamtwert der Gewässerstruktur um durchschnittlich 1,3 Wertpunkte verbessert.

Die Kartierungen wurden in folgenden Teilgebieten durchgeführt:

  • Teilgebiet 1 "FFH-Schwerpunkt Loiching"
  • Teilgebiet 2 "Kohärenzschwerpunkt Dingolfing"
  • Teilgebiet 3 "FFH-Schwerpunkt Mamming"
  • Teilgebiet 5 "Kohärenzschwerpunkt Landau"
  • Teilgebiet 7 "FFH-Schwerpunkt Ettling"

2. Makrozoobenthosbeprobung

Unter Makrozoobenthos versteht man in der Regel die mit bloßem Auge zu erkennenden Organismen fließender und stehender Gewässer. Da viele dieser Arten zum Teil nur eine geringe Toleranz gegenüber Verschlechterungen ihrer Lebensräume haben, sind sie gut als Indikatoren für Veränderungen der Lebensbedingungen in Gewässern geeignet. Dies betrifft sowohl Verschlechterungen als auch Verbesserungen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Lebensraumbedingungen ist die Gewässerstruktur. Es wurden insgesamt 4 Probestellen untersucht; jeweils vor und nach der Ausführung der Renaturierungsmaßnahmen in der Isar. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Probestellen der Isar durch die Maßnahmen substanziell positive Veränderungen der Artengemeinschaften erfuhren.

Die Beprobungen wurden in folgenden Teilgebieten durchgeführt:

  • Teilgebiet 1 "FFH-Schwerpunkt Loiching"
  • Teilgebiet 2 "Kohärenzschwerpunkt Dingolfing"
  • Teilgebiet 3 "FFH-Schwerpunkt Mamming"
  • Teilgebiet 5 "Kohärenzschwerpunkt Landau"

C ) Auswirkungen auf Ökosystemfunktionen

Das LIFE Natur-Projekt "Flusserlebnis Isar" hat zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung von Ökosystemfunktionen umgesetzt. Durch die Renaturierung der Isarauen wurde der Wasserhaushalt in der Aue deutlich verbessert und die Wasserrückhaltefunktionen im Sinne eines vorbeugenden Hochwasserschutzes gestärkt.

Ein weiterer positiver Effekt des Projekts ist der Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Neuschaffung und Optimierung von Auwaldflächen und Wiesen können große Mengen an CO2 gebunden werden.

Neben den ökologischen Aspekten hat das LIFE Natur-Projekt auch positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild und fördert dadurch eine nachhaltige Naherholungsnutzung.