Donau

Auf ihren 2857 km langen Weg vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer fließt die Donau rund 38 km durch den Landkreis Kelheim. Es ist nicht übertrieben, wenn behauptet wird, dass diese relativ kurze Strecke einen ihrer spektakulärsten Abschnitte beherbergt.

An der Donaubrücke bei Neustadt verlässt die Donau den Landkreis Eichstätt. Sie fließt hier durch das breite Ingolstädter - Neustädter Donaubecken. Auf Höhe der Abensmündung wird dieses Talbecken von ca. 50 m hohen Felsabhängen des Fränkischen Juras abgeriegelt und eine Durchbruchsstrecke beginnt. Immer enger rücken die Felsen an den Fluss heran, zwingen ihn zu scharfen Kurven und unmittelbar beim Kloster Weltenburg beginnt die gleichnamige Engstelle.

Zwischen 100 m hohen, senkrechten Kalkfelswänden zwängt sich der Fluss hindurch. Diese einzigartige Flusslandschaft mit seltener Flora und Fauna ist heute ein Naturschutzgebiet mit Europadiplom. Ein paar Kilometer weiter flussabwärts zeigt sich auf dem Michelsberg die Befreiungshalle und die Donau erreicht das relativ kleine Talbecken von Kelheim, die Kelheimer "Schüssel". Von links mündet aus dem wesentlich breiteren Tal der Urdonau die Altmühl ein. Ab hier wird die Donau zur Großschifffahrtsstraße.

Weltenburger Enge Bild vergrössern Weltenburger Enge
Blick auf das Kloster Weltenburg Bild vergrössern Blick auf das Kloster Weltenburg
Mündung der Abens in die Donau bei Eining Bild vergrössern Mündung der Abens in die Donau bei Eining

In großen Schleifen windet sie sich weiter durch den Frankenjura. An den Prallhängen sind markanten Felsgruppen zu sehen. Bei Bad Abbach wird das „Donauknie“ mit einem Schleusenkanal umgangen und unmittelbar danach verlässt sie nach einer engen Schleife den Landkreis Kelheim.

Zum Amtsbereich des WWA Landshut gehören drei Pegel, an denen Wasserstand (Neustadt und Kelheim), Abfluss (Kelheim), Wassertemperatur (Neustadt) und Chemiewerte (Bad Abbach und Kelheim) regelmäßig ermittelt werden.

Pegel Neustadt/Donau

Pegel Kelheim

In den Chroniken der Orte im Donautal finden sich immer wieder Hinweise auf katastrophale Hochwässer. Besonders Neustadt, Kelheim und Bad Abbach wurden in vergangenen Zeiten oft von Hochwässer heimgesucht. Diese traten zu allen Jahreszeiten auf, ob als Eisgang und Eisstoß, ob als Regen in Verbindung mit Schneeschmelze oder infolge von Dauerregen im Sommer. So führte auch an Pfingsten 1999 ein Hochwasser mit einer statistischen Wiederkehrzeit von 190 Jahren und dem höchsten Wasserstand seit 1784 zu einer Katastrophe. Das Neustädter Becken verwandelte sich in einen bis zu 3 m tiefen und 20 km2 großen See und millionenfacher Sachschaden entstand.
Die größeren Orte wie Neustadt, Kelheim, Saal, Bad Abbach und Oberndorf haben mittlerweile Hochwasserschutzanlagen. Die Anwohner in den kleineren Orten müssen aber nach wie vor mit der Hochwassergefahr leben.
Zwischen dem Kloster Weltenburg und Kelheim wird Ausflugschifffahrt betrieben. Mit der Lände in Riedenburg und dem Hafen Kelheim/Saal gibt es zwei Güterumschlagplätze am MD - Kanal. Letztere ist mit einem jährlichen Umschlag von ca. 1 Mio. t zusammen mit Nürnberg der zweitgrößte Hafen Bayerns.
Die Donau hat im Landkreis Kelheim die Gewässergüteklasse II (mäßig belastet). Dieser Flussabschnitt beherbergt nahezu das gesamte Spektrum der Fischarten im Donaueinzugsgebiet. Als einer der letzten noch frei fließenden Teilstrecken der Bayerischen Donau ist er für die Flora und Fauna von herausragenden Wert. Lediglich bei Poikam befindet sich ein Wehr mit gut 3,5 m Aufstauhöhe, dessen Stauwurzel bis Kelheim hinaufreichen kann.
Am Wehr bei Poikam ist ein Wasserkraftwerk mit 6 .100 KW Ausbauleistung angegliedert und bei der Schleuse Bad Abbach nutzt eine Turbine mit 3.470 KW Ausbauleistung den Höhenunterschied zwischen Kanal und Donau. Die Mittlere Leistung ist abhängig vom Wasserangebot der Donau um rund 30 % niedriger.