Neuanlage eines Donauseitenarms bei Bad Abbach

Nach Fertigstellung des technischen Hochwasserschutzes für Bad Abbach (Deichertüchtigung) und des bereits umgesetzten Uferrückbaues im Donauvorland (wird bereits als Laichplatz und Kinderstube von Fischen sehr gut angenommen), wurde nun weiteres für die Strukturvielfalt der bislang in ein Steinkorsett gezwängten Donau getan. Die beschriebene Maßnahme wurde vom Wasserwirtschaftsamt Landshut in Kooperation mit der E.ON Wasserkraft, dem Wasser- und Schiffartsamt Regensburg, der Fachberatung für Fischerei und der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Kelheim umgesetzt.

Auf einem Teilstück von ca. 400 m ist im Bad Abbacher Donauvorland ein abwechslungsreicher Lebensraum für Flora und Fauna gleichermaßen entstanden.

Hierzu wurde ein Seitenarm ausgehoben, der auch bei Niedrigwasser durchflutet wird. Zudem wurde eine Kiesinsel aufgeschüttet und drei Kurzbuhnen erstellt. Diese Maßnahmen werten die Gewässerbettstruktur und die Uferbereiche nachhaltig auf.

Luftbild des Donauseitenarms, Quelle: Klaus Leidorf Bild vergrössern Luftbild des Donauseitenarms, Quelle: Klaus Leidorf

Seitenarm

Beim Aushub wurde ein tiefes Gerinne mit steilen Ufern (Erosionsrinne) erstellt, welches sich in Folge von Hochwässern und der bestehenden Strömung natürlich, jedoch kontrolliert entwickeln kann. Hier werden Uferabbrüche und natürlicher Totholzeintrag unterschiedliche und lebendige Uferzonen hervorbringen. Die dadurch auftretende Strömungsvielfalt wird Fischen und anderen aquatischen Lebewesen als Ruhezone und Unterstand dienen. Über Wasser dient das Totholz Insekten als Lebensraum und Nahrungsquelle.


Befestigter Einlauf in Seitenarm Bild vergrössern Befestigter Einlauf in Seitenarm

Befestigter Auslauf des Seitenarms Bild vergrössern Befestigter Auslauf des Seitenarms

Kiesinsel

Die beim Aushub angetroffenen Kiesschichten, wurden als Vorschüttung in die Donau am rechten Ufer wieder eingebracht. Diese führt zu einer gewissen Einengung und Sohlanhebung der Donau selbst. Die Kiesbank stellt aus fischökologischer Sicht äußerst wertvolle Habitate dar, wobei Lebensraumansprüche unterschiedlicher Altersstadien erfüllt werden können. Die neu entstandenen Uferzonen bieten Platz für die natürliche Entwicklung einer Weichholzaue.

Oberfläche einer fertiggestellten Kurzbuhne Bild vergrössern Oberfläche einer fertiggestellten Kurzbuhne

Fertiggestellte Buhnen Bild vergrössern Fertiggestellte Buhnen

Allgemeines

Der Donauradweg wurde auf dem genannten Teilstück vom Ufer zum Deich zurückverlegt, und die alte Asphaltdecke ausgebaut. Um die Auswirkung einer solchen Maßnahme für die Fischbestände zu dokumentieren, wurde bereits vor Baubeginn eine Befischung durchgeführt. Diese wird in den nächsten Jahren mehrfach wiederholt, um die Veränderungen dokumentieren zu können. Die Kosten dieser Baumaßnahme belaufen sich auf ca. 350.000,00 Euro. Dieses Bauvorhaben wird von der E.ON Wasserkraft als Ausgleichsmaßnahme finanziert. Die Maßnahme wurde zwischen September bis Dezember 2011, im Auftrag und unter Betreuung des Wasserwirtschaftsamtes Landshut, von der Fa. „KLP Tief- und Wasserbau, Moosthenning“ ausgeführt.