Bauabschnitt 1 - Pfarrwehr in Vilsbiburg
Erneuerung der seitlichen Dichtungen
Als Unterhaltungsverpflichteter des Pfarrwehres führt das Wasserwirtschaftsamt Landshut ab dieser Woche die Sanierung des Pfarrwehres an der Großen Vils durch. Es müssen die Dichtungen an den Wehrklappen ausgetauscht und die jeweiligen Luftperleinleitungen freigelegt werden. Die Unterhaltungsmaßnahme ist erforderlich, damit der weitere störungsfreie Betrieb der Wehranlage gewährleistet ist.
Die Flussmeisterstelle Landshut des Wasserwirtschaftsamtes hat am Montag, 29. August 2016 mit Tauch- und Baggerarbeiten zur Freilegung der Absperrstützen am ersten Wehrfeld begonnen. Anschließend wurde mit dem Personal der Flussmeisterstelle der Revisionsverschluss eingebaut und das Wehrfeld frei gepumpt. Dann tauschte die beauftragte Firma die alten Dichtungen der Wehrklappen reinigte die Luftperleinleitungen.
Ausgangspunkt
Das alte Pfarrwehr, ein dreifeldriges Schützentafelwehr mit Zahnstangenantrieb, wurde 1922 errichtet. Die Hochwasser der Vils wurden über dieses Bauwerk in einen Flutkanal umgeleitet.
Das Wehr entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Bauschäden an der Holzpfahlgründung, an den Betonbauteilen, die mangelnde Sicherheit an den Betriebsstellen und vor allem die geringe Abflussleistung machten den Neubau der Wehranlage erforderlich.
Mit der Errichtung des Pfarrwehres Bauabschnitt 1 (BA 1) und weiteren Hochwasserschutzanlagen können Überflutungen und deren Folgeschäden vermindert werden.
Träger der Maßnahme
Die große Vils ist in Vilsbiburg ein Gewässer II. Ordnung, für das der Bezirk Niederbayern zuständig ist. Im Auftrag des Bezirks plante des Wasserwirtschaftsamt Landshut die Baumaßnahme und führte sie durch.
Träger der Baukosten waren:
- der Freistaat Bayern
- der Bezirk Niederbayern
- die Stadt Vilsbiburg
Der Grunderwerb wurde vom Wasserwirtschaftsamt Landshut für den Freistaat Bayern abgewickelt.
Die Baukosten der Gesamtanlage beliefen sich auf 1,8 Mio. Euro.
Planung
- Modellversuch an der Technischen Universität München
- Neubau der Wehranlage nach dem heutigen Stand der Technik
- dadurch Wasserspiegelsenkung der Großen Vils im Stadtbereich um bis zu 30 cm bei einem Hundertjährlichen Hochwasser
- Widerherstellung der biologischen Durchgängigkeit für alle Wasserlebewesen durch eine ökologisch eingebundene Wanderhilfe
- Landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen
Baudurchführung Bauabschnitt 1: Juli 1997 bis September 1998
Daten der neuen Wehranlage
- Anzahl der Wehrfelder: 3 Stück
- Lichte Weite je Wehrfeld: 6,50 m
- Klappenhöhe: 2,25 m
- Antrieb der Torsionswelle: 1-seitig
- Wehrbrückenbreite: 3,50 m
- Brückenlast: 30 Mp
- Tosbeckenlänge: 6,30 m
- Beton B25: 1350 m3
- Betonstahl: 135 t
- Speicherprogrammierbare Steuerung
- Betriebsgebäude (Steuerzentrale)
- Wanderhilfe für Wasserlebewesen