Teilgebiet 5 - "Kohärenzschwerpunkt Landau"

Gebietsbeschreibung

Das Teilgebiet 5 umfasst die Isar mit Resten der ehemals ausgedehnten Auwälder und Auewiesen zwischen der Staustufe Landau und der Landauer Isarbrücke. Die Isar ist beidseitig mit Steinwürfen befestigt und auf der linken Seite eingedeicht.

An der Dammböschung treten vereinzelt magere Grünlandbestände mit Kalkmagerresten auf. Die angrenzenden Auwaldflächen liegen zwar noch im Überschwemmungsbereich der Isar, sind jedoch relativ stark forstlich genutzt. Südlich der Isar sind die Auwaldflächen stärker zerstückelt. Mehrere kleine Altwasserreste und Flutrinnen durchziehen die Auwälder.

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Maßnahmen im Teilgebiet 5

Der Handlungsschwerpunkt liegt in umfangreichen wasserbaulichen Maßnahmen im unmittelbaren Uferbereich der Isar: Hier sollen beidseitig an mehreren Stellen wieder unverbaute Uferböschungen hergestellt (Maßnahme C.3) und Kiesbänke und Flachwasserzonen entwickelt werden (Maßnahme C.2). Es sollen verschiedene Kleinstrukturen, wie z.B. Lesesteinhaufen und Totholzstapel, geschaffen werden, die Reptilien, Amphibien und Insekten als Lebensraum dienen (Maßnahme C.19).

Kleinflächig sollen an zwei Stellen des Südufers strukturreiche Uferböschungen entwickelt werden (Maßnahme C.1). Für diese Maßnahmen ist eine Verlegung des Uferwegs notwendig (Maßnahme C.5). Am Nordufer sollen auf mehrere hundert Meter durch den Einbau von Kurzbuhnen (vom Ufer zur Flussmitte hin errichtete Dämme) zusätzliche Gewässerbettstrukturen entstehen (Maßnahme C.4) und so die Strömungs- und Lebensraumvielfalt im Fluss verbessert werden. Am Südufer soll außerdem in einer Flutrinne ein neuer Isarseitenarm mit beidseitiger Anbindung an die Isar entstehen (Maßnahme C.8).<7p>

Ziel der wasserbaulichen Maßnahmen ist die Wiederherstellung der natürlichen Fließdynamik der Isar und die Schaffung von unterschiedlichen Lebensräumen für strömungsliebende und kieslaichende Fischarten wie Huchen und Schied sowie weitere Arten.

Vorhandene Auwaldbereiche sollen durch eine Entnahme standortfremder Gehölze, Pflanzungen heimischer Auwaldgehölze und Durchforstung als Weich- und Hartholzauwälder optimiert werden (Maßnahme C.12). Die südlichen Auwaldreste sollen außerdem durch Neubegründung von standortgemäßen Weich- und Hartholzauen verbunden werden (Maßnahme C.13). Invasive Bestände standortfremder Arten an den Auwaldrändern sollen durch gezielte Pflegemaßnahmen bekämpft werden (Maßnahme C.18). Langfristig kann dadurch im Teilgebiet wieder ein breites naturnahes Auwaldband entstehen. Zur Förderung der Gelbbauchunke (Bombina variegata) sollen in den neu angelegten Auwäldern im Umfeld des neuen Seitenarms temporäre Kleingewässer als Laichgewässer angelegt werden (Maßnahme C.10).

Mittels Heudrusch (d.h. Gewinnung von Saatgut von geeigneten, artenreichen Spenderflächen in der näheren Umgebung, Aufbereitung und Aussaat auf den Empfängerflächen) werden die Fettwiesen im Auebereich als artenreiche magere Flachlandmähwiesen entwickelt (Maßnahme C.16). Einige seltene Arten, wie z.B. die Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis) können in der Regel nicht durch Heudruschauftrag übertragen werden. Daher werden sie auf den neu entwickelten artenreichen Flachlandmähwiesen gezielt mit Samen ausgebracht oder durch künstlich vermehrte Pflanzen angereichert (Maßnahme C.17).

Derzeit läuft die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Teilgebiet 5. Die Umsetzung der Maßnahmen ist dann in den Jahren 2018 bis 2020 geplant.