Teilgebiet 6 - "FFH-Schwerpunkt Landau"

Gebietsbeschreibung

Das Teilgebiet 6 besteht aus einem von landwirtschaftlichen Nutzflächen durchbrochenen Auwaldkomplex mit Auegewässern und flussbegleitenden naturnahen Uferstrukturen. Im regelmäßig überschwemmten Deichvorland haben sich Weicholzauwälder entwickelt. Beim Bau der Stützkraftstufe Ettling (ca. 1988) wurden hier als Gestaltungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zahlreiche Altwassertümpel und naturnahe Uferstrukturen geschaffen. Die Gewässer haben fischökologische Funktionen, wegen der fehlenden Strömung allerdings weniger für die typischen Flussfischarten, und sind ein wertvoller Lebensraum für Wasservögel und Libellenarten.

Weiter östlich, näher zum Staubereich gelegen, sind die Altwasser mit der Isar verbunden.
Hinter dem Deich sind die Auwaldflächen häufig mit Aufforstungsflächen (Fichten, Hybrid-Pappeln, Laubholz) durchsetzt sowie von Fettwiesen und Ackerflächen unterbrochen. Die wertvollsten Bereiche bestehen aus Weichholzauwäldern und Hartholzauwäldern in der Ausprägung als Eichen-Ulmen-Auwälder.
Der gesamte Auwaldbereich im Deichhinterland wird von einem Altwasserarm in durchzogen.

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Maßnahmen im Teilgebiet 6

Der Handlungsschwerpunkt liegt in der umfangreichen Entwicklung und Optimierung von Weich-und Hartholzauwäldern; auf kleineren Flächen werden zusätzlich neue Weich- und Hartholzauwälder als Verbundflächen entwickelt (Maßnahme C.13). Im Bereich der Flächen privater Waldbesitzer werden Biotopbäume angekauft (Maßnahme B.3), um den Alt- und Totholzanteil mittel- bis langfristig zu erhöhen. Alt- und Totholz bietet einen Lebensraum für viele auwaldbewohnende Arten wie Spechte, Halsbandschnäpper, Hohltauben, Fledermäuse, Bilche, Totholzkäfer und Pilzarten.

Zur Entwicklung naturnaher Ufer- und Gewässerbettstrukturen und dadurch ökologischen Aufwertung des Fließgewässerlebensraums sollen im nördlichen Uferbereich auf eine Länge von etwa 2.000 m Baumstämme eingebaut werden (Maßnahme C.4).

Zur Verbesserung des Lebensraumangebotes der Gelbbauchunke (Bombina variegata) sollen in einer Schleife des Lermerbachs temporäre Kleingewässerkomplexe (Maßnahme C.10) angelegt werden. Zur Neuschaffung und Optimierung von Laichhabitaten und Einstandsgebieten für Jungfische soll die bestehende Rohrverbindung eines Altarms zur Isar durch eine offene Sohlverbindung ersetzt werden (Maßnahme C.9).

Zur Vernetzung der Kalk-Trockenrasen auf dem nördlichen Dammbereich sollen in der Frammeringer Au mittels Heudrusch (d.h. Gewinnung von Saatgut von geeigneten, artenreichen Spenderflächen in der näheren Umgebung, Aufbereitung und Aussaat auf den Empfängerflächen) artenreiche magere Flachlandmähwiesen entwickelt werden (Maßnahme C.16). Zusätzlich soll eine floristische Aufwertung durch Samenübertragung an zwei Stellen erfolgen (Maßnahme C.17).

Vor allem entlang der nördlich gelegenen Damm- und Uferbereiche sollen außerdem verschiedene Kleinstrukturen, wie z.B. Lesesteinhaufen und Totholzstapel, geschaffen werden, die Reptilien, Amphibien und Insekten als Lebensraum dienen (Maßnahme C.19).

Die Maßnahmenumsetzung im Teilgebiet 6 ist in den Jahren 2019 und 2020 vorgesehen.