Bedeutung des Vilstalsees für Landschaft und Natur

Im Vilstal gibt es noch eine Vielzahl naturnaher Bereiche, die sich in ihrer Gesamtheit zu einem Lebensraumverbund von überregionaler Bedeutung zusammenfügen. Das Naturschutzgebiet "Vilstalsee bei Marklkofen", dass weite Teile des Staubereiches umfasst, ist in seiner Großflächigkeit, Strukturvielfalt und Artenausstattung ein Kernbaustein dieses Verbundes. Insgesamt 41 deutschland- und bayernweit gefährdete Tierarten haben hier ihr Zuhause. Als wichtiger Rastplatz für Zugvögel kommt dem Gebiet sogar europaweite Bedeutung zu. Entsprechend wurde es mittlerweile von der EU als Natura 2000-Gebiet anerkannt.
Die vier wichtigsten Lebensraumtypen des Naturschutzgebietes sind:

  • Fließgewässer

    Die Vils ist die Lebensader der Auenlandschaft. Durch ihre regelmäßigen Überschwemmungen bestimmt sie die standörtlichen Qualitäten für die Lebensgemeinschaften und bietet selbst mit ihren Säumen aus Gehölzen, Hochstauden und Röhrichten vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

  • Stillgewässer

    Die kleinen Stillgewässer des Naturschutzgebietes sind meist sehr seicht, erwärmen sich rasch und sind daher für viele Amphibien, Libellen oder Wasserschnecken ein idealer Lebensraum.

  • Schilf

    An den westlichen Ufern des Grundsees haben sich großflächige Schilfzonen entwickelt. Schilf ist optimal an die Bedingungen der Land-Wasser-Übergangszone angepasst. Die im Schlamm steckenden Teile der Pflanze werden über die mit Luft gefüllten Halme mit Sauerstoff versorgt. Diese Versorgung ist so üppig, dass auch der umliegende Schlamm und die darin lebenden Mikroorganismen von der guten Durchlüftung profitieren. Es kommt zu Abbau- und Reinigungsprozessen die der Wasserqualität von Vils und Stausee zugute kommen.
    Außerdem bieten die Schilfröhrichte vielen Tieren wie z.B. der Rohrammer ganzjährig Deckung und Nahrung.

  • Feuchtwiesen

    Die ausgedehnten Wiesenflächen mit ihrer Blütenpracht sind der größte Schatz des Naturschutzgebietes. Je nach Bodenfeuchte und Überschwemmungshäufigkeit lassen sich unterschiedliche Ausprägungen von Wiesen erkennen: artenreiche bunte Frischwiesen, Feucht- und Nasswiesen mit dem auffallenden Schlangenknöterich und der leider nur noch vereinzelt vorkommenden Trollblume oder dauernasse Wiesenbereiche mit vielen seltenen Sauergräsern. Der Erhalt dieser Wiesenlandschaft steht und fällt mit der pflegenden Nutzung durch die örtliche Landwirtschaft.

Aktuelle Bestandskartierung zeigt die Vielfalt unterschiedlicher Vegetationstypen Quelle: PAN 2004 Bild vergrössern Aktuelle Bestandskartierung zeigt die Vielfalt unterschiedlicher Vegetationstypen Quelle: PAN 2004