Flutmulde Landshut - Schutz vor Hochwasser
In Landshut wurde in den Jahren 1948 bis 1955 im Zuge des Baus von Hochwasserschutzanlagen eine Flutmulde zur Ableitung größerer Isar-Hochwässer erstellt. Außer dem Hochwasserschutzdeich in der Münchnerau, dem Hammerbachdeich in der Oberen Au und dem Flutmuldendeich ist die Flutmulde die wichtigste technische Hochwasserschutzanlage im Stadtbereich Landshut. Nur durch die Flutmulde konnte die Stadt sich in ihrer jetzigen Form entwickeln und weiterentwickeln.
Flankiert von Deichen, kann die Flutmulde bei Hochwasser bis zu 400 m³/s durch die Stadt durchleiten. Die Große Isar kann im Hochwasserfall bis zu 400 m³/s und die Kleine Isar bis zu 500 m³/s ohne über die Ufer zu treten durch Landshut durchleiten. Somit stellt die Flutmulde eine leistungsfähige Hochwasserschutzanlage dar, um die Stadt vor Überschwemmungen der Isar zu schützen.
Hochwasserschutzanlagen müssen den Regeln der Technik entsprechen damit die Schutzfunktion sichergestellt ist. Hierzu zählt vor allem die Deiche und Hinterwege von Bewuchs frei zu halten, damit die Deichsicherheit gewahrt wird. Zum Beispiel wird durch Aufwuchs von Bäumen und damit einhergehende Durchwurzelung des Deiches die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des Deiches gefährdet bzw. gehen diese verloren. Auch Wühltierbefall ist gering zu halten bzw. deren Schäden sind zeitnah zu beseitigen.
Ziel der Sanierung durch Spundarbeiten am Landshuter Flutmuldendeich ist allein die Gewährleistung der Standsicherheit des Deiches. Eine Randbedingung der Maßnahme ist aber immer, dass nicht nachteilig in die bestehenden Grundwasserverhältnisse eingegriffen werden darf. Es darf nicht erwartet werden, dass bebaute Bereiche hinter dem Deich dadurch vor steigenden Grundwasserständen im Hochwasserfall geschützt werden. Es kann also weiterhin bei großen Abflüssen der Isar das Grundwasser in Landshut, wie sonst auch im Isartal, flächendeckend sehr hoch ansteigen. Bei Neubauten im Isartal sind weiterhin wasserdichte Keller erforderlich und insbesondere bei wasserundichten Kellern ist eine hochwasserangepasste Nutzung notwendig.
Besonderes Augenmerk wurde bei der Sanierungsmaßnahme auf den Deichabschnitt gelegt, der im Bereich der Wasserfassung Siebensee liegt. Die Sanierung erfolgte hier 2013 bis 2014 durch das Freistellen des Deiches (Entfernen der Gehölze und Sanierung des Deichkörpers), um den Eingriff in den Untergrund zu vermeiden. Damit wird eine Verschlechterung der Grundwasserqualität ausgeschlossen.
Sanierung des Flutmuldendeichs
Bauzeit | Oktober 2013-Juli 2014
(Bereich der Theodor-Heuss-Straße bis zur Wassergewinnung Siebensee) Juni 2015-Oktober 2015 (rechten Flutmuldenseite oberhalb der Kurt-Schumacher-Straße bis Höhe Apianstraße) |
Baukosten | 1.600.000 € |
Fließgewässer | Isar, Flutmulde |
Maßnahmen | 2000m Deichkronenweg neu aufgebaut neuer Deichhinterweg für Unterhalt und Verteidigung im Hochwasserfall / 10.000m² Stahlspundwand Entfernen der Gehölze und Sanierung des Deichkörpers im Bereich des Wasserschutzgebiets Ersatzpflanzungen von 36 Solitärbäumen |




