Labertalprojekt 1993 - 2018
Gewässer 2. Ordnung Gr. Laber
Projektinitiatoren und Zielsetzungen
Das Projektgebiet erstreckte sich auf den ca. 1.000 ha großen Talraum der Großen Laber zwischen der Stadt Rottenburg und dem Markt Langquaid. Zusammen mit der der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern und Landschaftspflegeverein Kelheim VÖF hat das Wasserwirtschaftsamt Landshut das Labertalprojekt im Jahre 1993 mit folgenden Zielsetzungen aus der Taufe gehoben:
- Extensivierung der Grünlandnutzung im Talraum
- Sicherung und Entwicklung der Populationen von wiesenbrütenden Vogelarten im Gebiet
- Förderung der eigendynamischen Gewässerentwicklung und der biologischen Durchgängigkeit der Großen Laber.
Logo des Labertalprojekts
Innovative Planungsphase
Das Projekt startete mit einer innovativen und akzeptanzorientierten Planungsphase, die von einer Projektgruppe aus unterschiedlichen Interessenvertretern (u.a. Bayerischer Bauernverband, Landwirtschaftsverwaltung, Verwaltung für ländliche Entwicklung, Kommunen, Naturschutzbehörden). Dabei gelang es die Ansprüche, die sich aus landwirtschaftlicher Nutzung und aus wasserwirtschaftlichen sowie naturschutzfachlichen Zielsetzungen ergaben, optimal aufeinander abzustimmen und in einem "Gemeinsamen Planungskonzept" darzustellen.
Moderne Umsetzungsstrategie
Im Jahre 1997 begann die systematische Umsetzung der Planungen. Unter der Maßgabe von Akzeptanz und Freiwilligkeit wurde folgende Umsetzungsstrategie entwickelt:
- Umfassenden Beratungsangebot für Landwirte und Grundstückseigentümer
- Erwerb von ökologisch sensiblen Flächen (Wasserwirtschaftsverwaltung und Kommunen)
- Neuordnung der Eigentumsverhältnisse mit Unterstützung von ökologisch orientierten Flurneuordnungsverfahren
Überzeugende Umsetzungsergebnisse aus wasserwirtschaftlicher Sicht:
- Etablierung von naturnahen Uferzonen
Durch Grunderwerb und gezielte Bodenordnung entstanden naturnahe Uferzonen ( ca. 120 ha) mit artenreichen Wiesen, Röhrichten, Hochstaudenfluren, Uferbegleitgehölzen und Auwäldern. Die Uferzonen bieten zudem breiten Raum für eine eigendynamische Entwicklung des Fließgewässers. - Herstellung der biologische Durchgängigkeit
Durch die Auflösung einer Wasserkraftanlage in Verbindung mit verschiedenen wasserbaulichen Maßnahmen (Umgehungsbach, Fischwanderhilfe, Erhöhung Restwasserabfluss in der "Alten Laaber") gelang die Wiederherstellung der Wandermöglichkeit für Gewässerorganismen auf einer Flusslänge von 20 km. - Steigerung des Erlebnis- und Erholungswertes der Flusslandschaft
In Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Amt für ländliche Entwicklung wurde mit "Labertaler Storchenroute" ein Naturerlebnisweg installiert, der auf 9 Stationen die Besonderheiten dieser Flusslandschaft mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt veranschaulicht, und gleichzeitig schöne Aussichts- und Verweilplätze am Fluss bietet.
Informationen zur Labertaler Storchenroute finden Sie hier: Landkreis Landshut - Labertaler Storchenroute